Ab dem 01.01.2022 gehen die Gasnetze der drei Stadtwerke und somit auch die Versorgung von rund 60.000 Netzkunden in die Obhut der Regionalwerke Neckar-Kocher über. Konkret heißt das, dass sich die neue Gesellschaft als Dienstleister um die Gasnetze, die entsprechenden Wartungsarbeiten sowie technische und kaufmännische Dienstleistungen im Auftrag der drei Stadtwerke kümmern wird. Wir haben mit Anja Haacke, Leitung kaufmännische Services der Regionalwerke Neckar-Kocher, über die Kooperationsgesellschaft gesprochen.

Frau Haacke, was hat die drei Stadtwerke zur Gründung der Kooperationsgesellschaft motiviert?

Wie man so schön sagt, „gemeinsam sind wir stark“. Dank der Kooperation sind wir für die Herausforderungen der Energiewirtschaft – sei es Netzausbau, Verbesserung der Infrastruktur oder Betriebs- und Versorgungssicherheit – besser gewappnet.

Ein kleines Beispiel: Eine einwandfreie Gasversorgung ist nur möglich, wenn ausreichend Fachkräfte da sind, um sich um die Netzanlagen zu kümmern. Als Kooperationsgesellschaft bündeln wir das Know-how und die Erfahrungen der drei Stadtwerke. Insgesamt werden 51 Mitarbeiter, die aktuell noch bei ihren Mutter-Stadtwerken beschäftigt sind, in die Kooperationsgesellschaft übergeleitet. Durch die Tarifänderungen zu Gunsten der Arbeitnehmer schaffen wir zudem noch attraktivere Arbeitsbedingungen und werden auch beim Personalaufbau wettbewerbsfähiger.

Wie fanden denn die drei Kooperationspartner zueinander?

Bedingt durch die regionale Verbundenheit. Bad Friedrichshall und Neuenstadt am Kocher liegen in unmittelbarer Nähe von Neckarsulm. Die beiden Stadtwerke sind unsere langjährigen Partner. Wir freuen uns, dass sich nun auch in Bezug auf Gasnetze Synergien ergeben haben.

Wie ist die neue Gesellschaft organisiert?

Es handelt sich um eine Kooperation auf Augenhöhe. Das heißt, dass alle Partner gleichgestellt sind, auch wenn die Stadtwerke Neckarsulm der größte Gesellschafter ist. Der Sitz der Gesellschaft und der Geschäftsführung ist in Neckarsulm.

Was ändert sich für die Erdgaskunden der drei Stadtwerke?

Für die Kunden wird sich nichts ändern. Da der Gasvertrieb sowie die Kundenabrechnungen bei den jeweiligen Partnern bleiben werden. Das heißt: gleiche Preise, gleiche Konditionen, gleiche Ansprechpartner vor Ort. Nur das Logo auf den Ablesekarten wird angepasst, da die Regionalwerke sich künftig auch um Themen wie Zählerablesungen oder Messeinrichtungen kümmern werden.

Welche Vorteile hat die Gründung der neuen Gesellschaft für Ihre Gaskunden?

Vor allem ist das, natürlich, eine zuverlässige Gasversorgung. Wir haben alle die Situation auf dem Gasmarkt sowie die daraus entstandenen Konsequenzen, bspw. die Kündigung von Verträgen, beobachtet. Unser Ziel ist es, diese Konsequenzen von unseren Kunden abzuwenden. Sie sollen sich jederzeit auf eine sichere Gasversorgung durch uns verlassen können.

Frau Haacke, vielen Dank für Ihre Zeit und für die spannenden Einblicke!